Da war er nun der Jahresurlaub und es sollte für ein paar
Tage in die Alpen gehen. Als Auftakt und Unterbrechung der langen Fahrt suchten
wir uns jedoch ein Zwischenziel aus. Wir starteten mit einem Besuch in
Mödlareuth. Mödla.. was? Nie gehört? Ging mir bis vor ein paar Wochen genauso
und doch vergisst man das Dorf nie wieder, wenn man einmal dort war.
Bei strahlendem Sonnenschein stellten wir das Auto ab und
liefen in die Dorfmitte. Im Prinzip ist das ganze Dorf ein Museum der
deutsch-deutschen Geschichte, geteilt schon im 16 Jahrhundert zwischen
verschiedenen Grafschaften, geteilt zu Zeiten des Kalten Krieges mit einer
Mauer durch den Ort, geteilt auch heute zwischen Thüringen und Bayern.
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Damit man es nicht vergisst |
Die
schlimmste Teilung war aber mit Sicherheit die Mauer, die mitten durch den Ort
lief, wo winken und grüßen verboten war, Freunde zu Feinden wurden und
verschiedenen Ideologien herrschten. Dieses Dorf hat es geschafft wieder eins
zu sein und seine Geschichte zu bewahren. Ein Freilichtmuseum ist dort
entstanden wo einst Bewaffnete die Grenze schützten. Zunächst holten wir uns
eine Eintrittskarte für das gesamte Areal – 3 Euro pro Nase.
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Schlagbaum vor der Brücke |
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Genau auf der Grenze - überm Tannbach |
Dafür konnten wir
einen Film sehen, der die Geschichte des Mauerbaus im Dorf und den friedlichen
Abriss dokumentierte, eine Ausstellung besuchen, alte Militärfahrzeuge ansehen
und das große Freigelände mit Mauerresten bestaunen. Immer wieder kamen uns
dabei Worte wie unglaublich, unvorstellbar, unfassbar in den Sinn. Kopfschüttelnd
und grüblerisch sahen wir uns alles an, hüpften über Ländergrenzen und
durchbrachen die noch stehenden Reste der Mauer.
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Wachturm |
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vorn BRD - hinten DDR |
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im Niemandslad |
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Mauer mit Schutzstreifen |
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im Museum und auch draußen |
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Ich flieh dann mal... |
Kultur zum Auftakt der freien
Tage und unbedingt weiter zu empfehlen.
Weiter ging es nach Biberwier in Österreich unterhalb der
Sonnenspitze, wo wir für die nächsten Tage unser Lager aufschlugen. Schnell
noch vor dem richtig Dunkelwerden das Zelt aufbauen und dann mal die nächsten
Tage planen...
Seht schön geschrieben :-)
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