So, wir hatten doch lange keine besondere Nacht, oder? Also hier ist sie. Sturm nachts und zwar nicht von schlechten Eltern. Das Meer rauschte, sämtliche Zeltplanen knatterten, inklusive unserem Tarp. Also sind wir nachts nach zwei aus dem Grummel gekrochen und haben es abgebaut. Die Gunst der Stunde nutzte ich zum Toilettengang und wurde dann gleich auf dem Weg zurück zum Auto ordentlich eingeregnet. Naja, die Nacht war dann nicht so toll, ich lauschte mehr als ich schlief. Beizeiten standen wir auf, da wir weiter wollten und eh weiter Regen am Meer angesagt war. Der Sturm präsentierte sich mit heftig schäumendem Meer und lautem Rauschen. Herrlich. Da wir unbedingt noch einen virtuellen Cache finden wollten, fuhren wir nach dem Bezahlen noch ein paar Kilometer weiter, stellten das Auto ab und suchten nen Weg, weil wir zu geizig waren, für den Abschnitt Geld zu bezahlen. Ok, irgendwann hatten wir einen und stapften durch mannshohes hartes Gras über zwei Kilometer in Richtung Cache. Der letzte Kilometer führte am Meer lang, der schlimmste Meerspaziergang meines Lebens, es war furchtbar vermüllt. Ich rede nicht von ein zwei Dosen oder Flaschen, sondern von hunderten einzelnen Badelatschen, tausenden leeren Flaschen und Dosen, Spielzeugteilen, Dekoresten, Taschen und Beuteln. Es war das blanke Entsetzen und Ekel. Da vergaß man glatt, das schäumende starke Meer und den nach der Welle völlig sauberem Sandstrandstreifen mit vereinzelten, kleinen Muscheln. Wir kamen beide aus dem Kopfschütteln nicht raus. Den Rückweg nahmen wir dann komplett am Strand lang und es wurde nicht besser. Das völlig heruntergekommene Nudistencamp war einfach nur zum Fremdschämen. Ich war noch nie so froh, vom Meer weg zu sein. Mit nem Sekt und Bier betäubten wir den Ekel und fuhren dann zum nächsten Tagesziel.
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Grüße vom Meer |
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wilder als gestern |
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nochmal vor Ort |
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fragwürdige Deko |
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extrem vermüllt |
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ganz nah am Wasser aber auch wunderschön |
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immernoch das blanke Entsetzen |
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unsere Spuren im Sand |
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Natur pur |
Unterwegs stoppten wir an ner Bäckerei, die mich mit meinem “Süße Teilchen Frust” wieder versöhnte. Die waren dort echt gut. Gegen 14 Uhr sind wir dann in Bar angekommen. Wir wollten Stari Bar besichtigten. Da wir hufmüde waren, musste aber erstmal ne Mittagsruhe von 30 min sein, ehe wir einen schmalen Pfad hinauf zur alten Stadt wanderten. Eintritt drei Euro pro Nase war ok, leider gab es keine Karte, die uns zur Orientierung gedient hätte. Die alte, verlassene Stadt besteht nur noch aus Ruinen und ein paar wenigen wiederhergestellten Häusern. Das einzige, was durch den Unabhängigkeitskrieg 1878 und das Erdbeben 1979 nicht kaputt gegangen ist, ist das Aquädukt. Wir stapften durch Mauern, Häuserreste, bewunderten den Uhrenturm, den ein oder andere Kirchenraum, die große Zitadelle. Beeindruckt hat uns die schiere Größe der Stadt. Mich faszinierte die Steinsammlung am meisten. Über viele Jahrhunderte verzierte man Steine mit verschiedenen Ornamenten und Schriften. Wir vergaßen völlig die Zeit und genossen die Umgebung sehr. Auf dem Rückweg zum Auto gabs noch das ein oder andere Souvenir, Kaffee und Granatapfelsaft.
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ins Tal rein und dann hoch |
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Stari Bar |
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immermal ein ganzes Haus dazwischen |
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Aquädukt |
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herrliches Mosaik |
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der Uhrenturm |
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alles meins |
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verzierter Stein |
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Flott unterwegs |
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Stari Bar von unten |
So unschön es heute morgen war, Stari Bar hat uns beiden gut gefallen und versöhnt. Dann musste wieder mal ne Stunde Autofahren für Luftlinie 19 km Entfernung sein. Axel hat das wie immer souverän gemeistert und mich in ein völlig abgelegenes Nest am Skadarsee entführt. Absicht? Klar, Absicht, dort gibt es ein Fischrestaurant, welches uns dann ausgiebig mit leckersten Fischgerichten und Salaten und nem herrlich schwerem Rotwein verwöhnte. Und einen Schlafplatz direkt am See gabs auch. Herrliche Welt.Wetter: Sturm , grau, immer mal Regen, sehr schwül
Essen: Ich Dorade, Axel Seebarsch,
Schlafplatz: Am Skadarsee
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noch ein verzierter Stein von Stari Bar |
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will er da etwa hoch? |
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schön gerade sitzen |
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Vorfreude |
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reichlich Futter auf dem Tisch |
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Eddie des Tages |
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