Irgendwie ging Serbien im Schnelldurchlauf. So richtig hielt es uns auch nicht hier. Deshalb stand der Entschluss, wir fahren heute nach Montenegro, schnell fest. Den Tag starteten wir aber mit Kaffee und Fiepie bespaßen. Ach verdammt, ich muss ihn hier lassen. Der war so niedlich, schwarz mit weißen Füßen, einer weißen Schwanzspitze und einem kleinen weißen Fleck auf dem Rücken. Wir passten gut auf, als wir losfuhren, dass keinem der Hunde was passierte. Ratzfatz waren wir wieder auf der Autobahn, namens Milos the Great. Diese fuhren wir bis zum Ende und dann ging es über Landstraßen in Richtung Montenegro. Einen Stopp gönnten wir uns an einer Quelle. Das Wasser in Serbien und auch in Montenegro sollte man tunlichst nicht trinken, deshalb füllten wir an der Quelle mal lieber ne Flasche auf, suchten einen Cache und fuhren weiter. Unterwegs sahen wir eine endlose Seilbahn. Völlig irre, wie lang die war. Wir sahen nur Gondeln und konnten dann auf der Karte sehen, dass sie von Zlatibor bis auf den Gipfel des Bandera, 1496 m hoch, ging. Nachträgliche Recherche brachte hervor, dass es sich um die längste Seilbahn der Welt handelt, ganze 8866 m lang, die lediglich 526 Höhenmeter überwindet. Der Franzmann hats gebaut.
ich bin schon groß, ich kann den Müll wegbringen
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Blick aus dem fahrenden Auto |
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Geocachefinder |
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die Quelle mit gutem Wasser |
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es kommen Berge ins Blickfeld |
Irgendwann waren wir wieder auf der gesperrten Straße und hielten an einer Bauarbeiterbude. Mit Händen und Füßen, zwei Karten auf dem Telefon und Tablet und eine wenig tschechisch (klingt hier alles gleich) erfuhren wir von einer möglichen Umleitung. Wichtig war dem Typen, dass wir IMMER links fahren, immer wirklich immer, nie rechts oder gerade aus, nein immer links. Das haben wir verstanden und machten uns auf ins nächste Abenteuer. Auf der Karte sahen wir, dass das letzte Stück ein Radweg ist, das geht nie im Leben….Frohen Mutes sind wir das erste Mal links abgebogen und gerieten nach kurzer Strecke in einen Stau auf dem Schotterweg. Ha, wir sind richtig. Mit einer Arschruhe fuhr Axel mit den Einheimischen in einer Reihe diesen unmöglichen Weg, mal stoppend wegen Gegenverkehr, mal mit viel Schwung, um hochzukommen. Als besagter Radweg kam, mussten wir uns das Lachen verkneifen, selbiger war asphaltiert und das beste Stück der Pseudo-Umleitung. Letztendlich hatten wir zwar massig Zeit eingebüßt, aber gleich zwei abenteuerliche Routen befahren. Wir landeten in Pljevlja, wieder in der Zivilisation. Kurz stellten wir das Auto ab, machten ein Foto von der Moschee - das einzig interessante im Ort - und kauften eine Telekomkarte für Touristen. Wir sind schließlich nicht in der EU und Datenroaming geht nicht. Da wir Kontakt zur restlichen Welt wollen, war der Kauf obligatorisch - 500 Gb für 15 Tage und 10 Euro. Hey Deutschland, du kannst noch viel lernen.
Nun waren es nur noch 30 min bis zum Campingplatz. Ich liebe diese Entspanntheit. Bezahlen?, ach machen wir morgen. Sucht euch nen Platz, dort ist WC und Dusche, kommt erstmal an. Echt toll. Camp Kljajevica Luka bietet Rafting-Touren und ne Zipline und hat ne Kneipe. Da ließen wir uns dann auch nieder, aßen und vernichteten einen Liter Rotwein, ehe es ins Bett ging. Und weil ich so traurig wegen dem kleinen, verlassenem Fiepie war, stromerte dort ne kleine Ziege rum, die mich lächeln ließ.
Wetter: heiß und sonnig
Essen: halbe halbe Huhn und Cevapi mit Pommes und Brot
Schlafplatz: Camp Kljajevica Luka
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