Die nächsten Tage sind schnell erzählt. Aufstehen,
Frühstücken, Tagesziel festlegen, Klettern gehen, duschen, Abendbrot machen,
Feuer und Wein…Ich schreib euch trotzdem bissel was dazu.
Wir waren insgesamt 12 Leute und die immer unter einen Hut zu bekommen ist
nicht ganz so einfach. Irgendwie haben wir es doch geschafft. Am ersten Tag
ging es zum Büttelfels und Umgebung. Dort verteilten sich dann alle. Wir – also
Axel und ich – hatten noch Hagen im Schlepptau. Der Plan war die kleine Südwand. Ach ist das immer
herrlich, wenn die Männer mit Buch um den Fels rennen- soviel lesen die zu
Hause nicht. Mich amüsiert es jedes Mal.
Axel ist den Weg vorgestiegen und ich in
der Mitte. So hatte ich von unten die Unterstützung von Hagen. Das war gut,
denn meine Nerven lagen zu Beginn blank. Ich sollte nämlich Affe spielen und mich nach sehr komischen Tritten nach Links doch tatsächlich an nem Bäumchen hochziehen. Gruselig. Als es aber gut ging, wurden auch die
Nerven ruhiger. Sehr schöner Weg und zu dritt auf dem Gipfel konnten wir uns
ins Buch eintragen. Ja auch schreiben können die Männer am Fels. Runter zu gab
es mal kein Drama von mir, obwohl wir erst ein Stück absteigen mussten. Herrlich so kann es auch gehen. Ich hab dann
die beiden Männer machen lassen und Sonne genossen. Lustig war am Abend das gemeinschaftliche
Duschen. Wir hatten tagsüber unsere Campingduschen in der Sonne liegen und so
herrlich warmes Wasser. Also nach und nach alle unter den dünnen Wasserstrahl
und den Schweiß des Tages runterspülen. Schnell was kochen und dann ab ans
Feuer…
 |
die Winnie in der kleinen Südwand |
 |
immernoch |
 |
abendliche Dusche |
 |
der echte Bergsteiger trainiert auch abends noch |
 |
Feuer fetzt |
 |
finden alle |
Der zweite gemeinsame Tag wurde an der Adelsnadel verbracht. Spektakuläre
Felsnadel im Wald mit super Wegen. Da hatten die Jungs genug zu tun und alle
hatten genug zu gucken. Nebenan gab es noch weniger spektakuläre Felsen mit
machbaren Wegen für alle. Also konnte auch ich wieder ‘nen Pflichtweg machen. Erstersteigerweg
hieß der und hat viel Spaß gemacht. Ausnahmsweise ist mal nicht Axel
vorgestiegen sondern Ingo. Der Tag war super schnell um, da wir viel zu
schwatzen und vor allem zu gucken hatten. Die Könner am Fels sind tolle Wege
gestiegen und da sieht man gern zu. Unser einziges Kind in der Runde hatte sich
tagsüber Stifte geschnitzt. Da haben wir abends gleich mal Tusche hergestellt
aus den Überresten des Feuers und sie hat die Adelsnadel damit gemalt. Am Abend gab es bei uns Lammsteak mit Kartoffeln
und Gemüse, man gönnt sich ja sonst nichts und es ist immer wieder ein
Abenteuer auf den Campingkochern ein Essen zu zaubern.
 |
Adelsnadel |
 |
sehr fotografier-freundliche Klamotten |
 |
Erstersteigerweg |
 |
Adelsnadel -selbstgemachte Griffel und Tusche by Colette |
Ostersonntag. Für uns hieß das nach dem Frühstück das Auto
packen, da wir am Abend schon ein Stück in Richtung Heimat wollten, damit man
nicht den ganzen Ostermontag im Auto sitzen muss. Ein Teil der Truppe hatte
familiäre Pflichten aber der Rest fuhr wieder gemeinsam zum Fels. Dort gab’s dann
eine schöne kleine Kletterei, die eher alpinen Expeditionscharakter hatte. Mit
Axel, Ingo, Iris und Hagen unternahm ich die schöne Tour. Auf dem Gipfelplateau
ging es eine ganze Weile geradeaus, immermal zwei drei Schritte hoch und
runter, an komischen Stellen wurden wir Frauen gesichert. Hagen baute eine
lange Sicherung an einer schmalen Stelle, an der links von uns viel Luft war.
Toll wie sich alle um uns kümmerten. Die letzten 6m (vielleicht waren es auch
8) waren dann wirklich zu klettern. Auch das schafften wir und glücklich saßen
viele Leute auf dem Gipfel. Zu uns stießen noch Heiko, Jens und Reini, die
einen anderen Weg hochgeklettert waren. Berglust – Berg heil.
 |
kurze Pause |
 |
alle oben |
 |
sie können es halt |
 |
dort wars auch schön |
Die Jungs
kletterten von dort aus noch weiter, wir Frauen stiegen todesmutig ein ganzes
Stück ab. Zusammen haben wir nicht nur die große Klappe sondern auch jede Menge
Mut. Irgendwann war die gemeinsame Zeit vorbei und wir zogen mit Grummel davon.
Es ging Richtung Rhön in die Nähe der Wasserkuppe. Axel fand wieder einen super
Platz zum Schlafen und wir kochten uns noch schnell die wohlverdienten Nudeln,
ehe es nach nem Rotwein ein letztes Mal für den Urlaub hieß: Bett bauen. Das
kann ich mittlerweile ganz gut.
 |
da waren sie auch noch oben |
 |
Abendstimmung |
 |
kochen am Schlafplatz |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen