Gut ausgeruht und nach einem guten Frühstück wollten wir nun
einen Teil der Dolomiten erkundigen. Von unserer Pension aus konnte man die
Cirspitzen im Grödner Joch sehen und das war auch das Tagesziel. Waren gestern
Abend die Felsen noch in Nebel getaucht, strahlte heute die Sonne vom Himmel,
aber kühl war es trotzdem erstmal. Bei 7 Grad nimmt man dann doch lieber die
dickere Jacke und die Mütze, es weht immer ein Lüftchen. Wir schlängelten uns
viele Serpentinen hoch um auf 2100m über Null das Auto abzustellen. Da langen
sie vor uns, majestätisch und rauh, die Cirspitzen. Nach kurzer Überlegung
entschlossen wir uns erst den Wandersteig auf die Große Cirspitze zu machen und
danach zur Kleinen rüberzulaufen und dort noch den Klettersteig hochzukrabbeln.
 |
die Cirspitzen, |
Da man durch viel Bruch läuft und der auch gern mal unter einem wegrollt, nahm
ich die Stöcke mit um sicher am Fuß des Felsens anzukommen. Kein Baum, kaum mal
ein Strauch versperrte beim Laufen die Sicht auf die bizarre Felslandschaft. Auch
wenn es anstrengend ist auf dem Untergrund zu laufen, entschädigt der Blick auf
die Weite aber auch auf die Nähe für diese Anstrengung. Noch im Hochlaufen
philosophierte ich, ob ich wohl ein Edelweiß sehen würde. Keine Chance meinte
Mispi, da sind hier zu viele Menschen unterwegs. Dafür gab es gar stachelige
Disteln und der Enzian begann zu blühen.
 |
Stöcke helfen bei dem Untergrund |
 |
man kann das Gipfelkreuz schon sehen |
Am Einstieg hoch zur Großen Cirspitze
entschied ich mich gegen das Klettersteigset, die Beschreibung meinte, das
würde sogar ein Berner Sennhund hinbekommen. Und so war es dann auch. Immer mal
ein Stück Seil zum Festhalten ansonsten eine klare Wegführung mit roten Punkten
führte uns immer weiter aufwärts. Und plötzlich war es doch da…nicht eins
sondern viele kleine Edelweiße. Es sollten in den verbleibenden Tagen nicht die
letzten bleiben. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, kann man sie
oft entdecken. In gemächlichem Tempo bezwangen wir den Fels und glücklich über
meinen ersten 2500m hohen Berg fiel ich dem Gipfelkreuz um den „Hals“. Nach
einer längeren Bier und Guckpause machten wir uns an den Abstieg und querten
durch viel Schotter zur Kleinen Cirspitze.
 |
da ist es |
 |
happy |
 |
Gipfelsieg |
Uns entgegen kommende Wanderer
zeigten uns den richtigen Weg zum Einstieg, da ist ein wenig gespart worden mit
Markierungen. Man kann versehentlich zum Abstieg laufen statt zum Einstieg. Da
dies ein richtiger Klettersteig ist, legte ich die Montur an und los ging es.
Im Unterschied zu den bisherigen Klettersteigen, war dieser zwar toll
gesichert, aber es war kaum mal ein zusätzliches Eisen im Fels. Hier hieß es
die natürlichen Begebenheiten nutzen um hoch zu kommen. Das hat Spaß gemacht
und hatte viel mit Klettern zu tun, fetziges Ding. Hoch oben gabs dann Brot und
Schinken und Käse…auch für die Vögel die uns mal wieder nahe kamen. Leider vergaßen
wir auf beiden Spitzen den Cache zu suchen, komisch das uns das passiert.
Nachdem die Kräfte wieder aufgetankt waren, ging es hinunter. Am Grödner Joch
wurde noch schnell eine Karte gekauft und pausiert.
 |
Am Einstieg der kleinen Cirspitze |
 |
schon eher klettern |
 |
entspannt ganz oben |
 |
der hatte auch Hunger |
Doch der Tag hatte noch ein
paar helle Stunden übrig. Was machen wir denn da? Zum Laufen hatten wir wenig
Energie, also musste das Auto herhalten. Eine Runde um den Sellastock im
Touristentempo um zu gucken. Gesagt getan. Wir schlängelten und bergauf ,
bergab, hielten an verschiedenen Stellen, gingen geocachen und schauten ins
Land. Mispi war besonders von den vielen Liften angetan und uns beide
beeindruckten Unmengen Paraglider am Himmel. Auf dem Sellapass bestaunten wir
schonmal die Langkofelgruppe und den
Sellastock. Dieser war Ziel des nächsten Tages. Gemeinsam Kochen und Essen, ein
Glas Wein oder zwei und schon war auch dieser Tag rum.
 |
Panorama von der Großen Cirspitze |
 |
Grödner Joch |
 |
das Sellamassiv |
 |
Gröden |