Nachdem ich den zweiten Urlaubstag mit dem Besuch der Körperwelten-Ausstellung in der Zeitenströmung verbracht habe und dann nur ein wenig spazieren war, stand am dritten Urlaubstag ein Besuch in Meißen an. Also stellte ich mir echt einen Wecker und packte schon ein paar Sachen in den Rucksack. Früh dann nur noch Brötchen machen und kaltes Wasser sowie den obligatorischen Sekt einpacken und los zum Haltepunkt Dobritz - das 9 € Ticket will schließlich auch genutzt werden. Gegen 9 Uhr war ich schon da. Herrliche Welt, wenn man noch recht alleine in der Stadt ist. Ich hatte mir ein paar Caches ausgesucht, die mich durch die Altstadt, zur Albrechtsburg und schließlich auch zur Porzellanmanufaktur bringen sollten. Ganz gemütlich schlumperte ich erst durch die Altstadt und besuchte die Frauenkirche. Erst später sah ich auch das Glockenspiel draußen dran und hörte es lieblich bimmeln. Immer wieder erstaunten mich die schönen Häuser, kleinen Gassen, liebevolle Details und massig Stufen.
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damit ich nicht vergesse, wo ich bin |
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Rathaus mit Ratskeller |
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Detail am Boden |
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Details an einer Wand |
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und noch ein Detail |
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In der Frauenkirche |
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Gasse |
Die Schlossstufen nahm ich dann auch um nach oben zu kommen. Der Domplatz war von mehreren Schülergruppen bevölkert und so gabs ein heilloses Geschnatter da oben. Na und? Es war elf und ich hatte Hunger, also nahm ich im Schatten eines riesigen Baumes Platz, verspeiste die Brötchen und gönnte mir den Sekt – ehe er ganz warm wird. Den Eintritt für den Dom sparte ich mir und warf nur einen Blick in den Raum der Stille und in den Kreuzgang des Hofes. Eigentlich wollte ich dann wieder runter, aber ich knipste ein besonders schönes Portal als ich plötzlich eingeladen wurde, den dahinterliegenden ehemaligen Adelsfreihof zu besichtigen. Gern nahm ich an und ebenso gern drückte ich die 5 € dafür ab. Ich war im Jahnaischen Hof gelandet. Ganz für mich alleine erzählte mir einer der Bewohner viele spannende, geschichtliche Details und ich konnte frei da rumstrohmern. Allerdings wurde ich gebeten keine Fotos zu machen, da es sich um Privatbesitz handelt, der Stück für Stück wieder instandgesetzt wird und eben halt auch bewohnt wird. Mich beeindruckte vor allem die Schwarzküche. Ein riesiger Raum mit offenem Feuer, in Nischen grobe Regalböden mit dem Kochgeschirr drin, ein langer Tisch in der Mitte. Daneben gab es noch eine kleine Küche im Kutscherhaus und Schlafzimmer sowie Aufenthaltsräume zu entdecken, nicht zu vergessen das Kellergewölbe mit der Vorratskammer. Ach, eigentlich hätte ich danach heimfahren können, so ein unverhofftes Hochlicht zu erleben, hat man nicht alle Tage.
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ein Stück Albrechtsburg |
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und nochmal |
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Portal auf dem Domplatz |
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Dom |
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Innenhof mit Kreuzgang |
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Im Raum der Stille |
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eine von unzähligen Grabplatten |
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hinter diesem wunderschönen Portal liegt der Jahnaische Hof |
Aber der Geocacheplan war noch nicht erfüllt. Also ging es nun doch wieder hinab. Und dann kam die mittlere Katastrophe, mein Handy meinte, es hätte keinen Strom mehr und die deswegen mitgeschleppte Powerbank rief: Ätschebätsch, ich habe heute keine Lust. Echt jetzt? Ich war einem Tobsuchtsanfall nahe, aber die Powerbank (frisch geladen) wollte einfach nicht. Also bin ich erstmal durch die Gegend gelatscht, um einen Technikladen zu finden. Ah da Telekom, vielleicht haben die ja vorgeladene Powerbanks. Naja so richtig konnte er mir nicht versprechen, dass da Saft drauf ist, aber Versuch wäre es wert und er könnte ja mein Telefon etwas laden, wenn ich Zeit hätte. Och wie cool. Ich bin also ne Weile bummeln gegangen, hab neue Sonnenmilch gekauft und ne kurze Hose. War nicht im Plan, aber was solls. Nach einer halben Stunde ging mein Handy wieder etwas und ich konnte noch die Runde zur Porzellanmanufaktur drehen. Das war fein, denn auch hier warteten immer wieder überraschende Details am Wegesrand. Bilder auf Porzellan und eine Bank aus Scherben, sind mir neben der modernen Fassade der Manufaktur besonders im Gedächtnis geblieben.
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Blick hinauf |
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verdammt Eddie vergessen |
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die Bilder sind alle aus Porzellan |
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Fassade der Manufaktur |
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Detail, wunderschön oder? |
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Scherben bringen Glück - hinsetzen auf eigene Gefahr |
Einen letzten Abstecher machte ich noch runter zur Elbe und erhaschte noch einen unverstellten Blick auf die Burg und den Dom. Fußlahm, durchgeschwitzt und erschöpft, ging es dann wieder zum Zug und heim.
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Bilderbuchwetter |
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von weiter hinten |
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ok, dann komm ich halt 2029 wieder |
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