Jedes Jahr im Juni mache ich eine Woche alleine Urlaub.
Gleich vor Ort, einfach nur um zu entspannen. Aber ab und an darf ein Ausflug
sein. Es ergab sich, dass mein kleiner (in der Bedeutung von jüngerer) Sohn
gleichzeitig mit mir Urlaub hat. Da bot sich an einen Tag gemeinsam in der
alten Heimatstadt Kamenz zu verbringen. Dank 9€ Ticket konnte ich recht günstig
anreisen und gegen halb elf trafen wir uns vorm Lessingmuseum. Der Tag sollte
ganz im Zeichen unseres Hobbys Geocachen stehen und ich hatte aufgrund der
Wetterprognose angeordnet, Regensachen mitzubringen. Ausreden zählen nicht. Zuerst
besuchten wir meinen zweiten Sohn und quatschten ein wenig, ehe wir uns dann
auf dem Weg zum Hutberg machten. Dort stand eine Kontrolle an. Wie jetzt
Kontrolle? Für Ende Juli haben meine Jungs Konzertkarten für ein „Herr der
Ringe“ Konzert. Da mussten wir doch vor Ort mal nachsehen, wie die gebuchten
Plätze so sind. Wurden für gut befunden. Vor lauter Vorfreude alberte Max etwas
rum, ehe es ganz den Berg hoch ging und auf einer Bank, der letzte regenfreie
Blick über Kamenz samt einem Urlaubsstartsekt genossen wurde.
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wir sind cool |
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Eltern haften für ihre Kinder - vom Alter der Kinder stand da nix |
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Blick über Kamenz |
Die Caches hier
oben hatten wir schließlich alle gefunden, die erste Pause war verdient. Nun
lebe ich schon einige Jahre nicht mehr in Kamenz und ließ mich so vom
ortsansässigen Sohn den Berg auf verschlungenen Pfaden wieder runterführen. Schick
wie sich hier einiges verändert hat. Besonders erstaunt war ich, dass am alten
Barmherzigkeitsstift jetzt doch endlich mal gebaut wird und das Areal künftig
wieder genutzt wird. Nun wandelten wir auf Lessings Spuren durch das Örtchen. Wir
besuchten unter anderem den Friedhof mit der Kirche, das Geburtshaus (leider
gibt es die Miniausstellung dort nicht mehr) und das Museum vor dem wir uns
eigentlich getroffen haben. Als alle Punkte absolviert waren, zogen Wolken auf
und der Himmel meinte so langsam wäre es Zeit für Regen. Na meinetwegen, dann
gehen wir eben Mittagessen. Unter den Schirmen des „Goldenen Hirschs“ saßen wir
trocken und ließen uns Sommerburger (Max) und Schnitzel (ich) schmecken. Dann
gab es noch einen Lichtblick im Grau des Tages, ich traf zufällig meine Schwester
und Ihren Ältesten. War schön Dich wiederzusehen.
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König Albert, war auch überall |
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am Barmherzigkeitsstift |
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steht ja da was es ist |
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fast vergessen, dass das nicht abgebrannt war |
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Fettlebe |
Aber nach dem Essen ist vor
dem Cachen, schließlich hatte ein lieber Cacherfreund hier auch noch einen
Labcache samt Bonus gelegt und der war das Hauptziel heute. Wir kennen uns
schon ne Weile und so war klar, dass wird kein einfaches Heimspiel. Deshalb
haben wir auch darauf verzichtet, diesen Cache irgendwie nebenbei und parallel
zu machen. Keine Ahnung wie, aber wir wählten den perfekten Startpunkt und
konnten so eine lange Runde laufen, ohne eigentlich doppelte Wege. Am alten
Kino konnte ich erzählen, dass ich da noch drin war. Die alte Tanke fetzt immer
wieder. Die Gedenkstätte im Herrental macht einen einfach nur still und sprachlos.
Dann kamen wir am Platz vorbei, wo ich das allererste Mal geknutscht hab – ja auch
das gehört dazu. Weiterbildung gab es auf dem Markt. Dem dort Gehenkten
begegneten wir später noch einmal. Wie war das mit dem Sechstädtebund? Max
konnte souverän die nicht deutsche Stadt ermitteln. Nach dem Besuch des Roten
Turms ging es durch den kleinen Park zurück. Puh nur noch die Postmeilensäule,
dann haben wir alles geschafft. FAST, denn schließlich gab es einen Bonus. Es
war kühl und wir hatten Bock auf Kaffee und Eis, also kehrten wir ein und so konnte
ich den Bonus im Trocknen berechnen. Alles klar, das wars mit entspannt ein
bissel Laufen.
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unser altes Kino |
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Gedenkstätte |
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alte Tanke |
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na wer kann sie aufsagen? |
Gut das wir den Checker bemühten, so konnten wir noch fix Batterien
kaufen, damit am Finale auch alles geht. Wir machten einen Schlachtplan, denn
wir hatten auch den Bonus vom Lessingrundgang noch nicht gesucht. Der lag
komplett entgegengesetzt. Erst den und dann mal Strecke machen. So war es dann
auch. Der Lessingbonus dauerte ne Weile, ehe Max vermeldete: „ich hab‘ ihn“.
Dann nahmen wir die Beine in die Hand und liefen und liefen und liefen, einmal
quer durch den Ort. Ha, ich wusste wo es hingeht, Max nicht. Für ihn war diese
Stelle neu. Da wir uns viel zu erzählen hatten, vergingen auch die Kilometer
irgendwann und wir erfreuten uns sehr am Finale und dem Applaus. Den hatten wir
uns redlich verdient. Bissel erschrocken waren wir, als wir auf die Uhr sahen.
Den Weg ging es ja wieder zurück, schließlich musste ich zurück zum Bahnhof.
Gegen 19 Uhr kamen wir dort an. Ein erfüllter Tag lag hinter uns und bis zur
Abfahrt blieb uns noch ne halbe Stunde. Ein bissel wehmütig wurde uns schon,
aber in Anbetracht von 7 gefundenen Caches und zwei absolvierten Labcaches, kam
dann schnell wieder gute Laune auf. Nur
meine Füße meinten, dass 28.000 Schritte dann doch reichen. 21 Uhr war ich daheim
und es ging nur noch über die Zwischenstation Sofa ins Bett.
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Mutter-Sohn-Gespann |
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oh das ist ja wieder fein geworden |
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Wasserspiele |
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Kunst im Park |
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Verfall |
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so begrüßte mich mein Dresden - aus dem Zug geknipst |