Es war soweit, das Wetter schien stabil genug um in den
Norden zu fahren und eine anspruchsvolle Bergtour zu unternehmen. Nach
gründlichem Studium des Rother Wanderführers entschieden wir uns den Normalweg
auf den Massanella zu wagen. Ich hatte ganz schön Bedenken…so richtig in
Topform bin ich im Februar nicht und es hieß, dass man eine gute Kondition
braucht und diese Tour auch alpine Züge
hat. Ganz gemächlich gingen wir 10:45 Uhr am Auto los. Starthöhe ca 550m. Sanft
steigt ein Fahrtweg bis vor ein Tor. Leider muss man für die Quälerei auch noch
zahlen. 6 Euro pro Nase war es uns aber wert, wir wollten da hoch. Noch ein
Stück auf dem Weg ehe es an einer Mauer mal steil nach links geht. Die ersten
Bergziegen waren zu sehen, ließen sich aber von uns nicht stören. Gut
gekennzeichnet mit Steinmännchen folgten wir in Schlenkern dem Weg nach oben.
Das ging ja noch. Bis wir die Baumgrenze erreichten. Ups was ist das denn?
Schnee, verharscht zwar aber Schnee auf 830m Höhe. Egal weiter. So langsam wurde es windig
und der Schnee mehr. Bizarre Formen aus Eis hatten sich an den Pflanzen
gebildet. Die Steine hatten eine Eisschicht um sich herum, die nach oben
kommend immer dicker wurde. Mh was nun? Wir wollen da hoch, wir gucken wie weit
es geht.
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ab da wurde es steil |
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wie immer waren die hier tiefenentspannt |
Steil und beschwerlich und zusätzlich noch glatt hieß es noch viele Höhenmeter zu überwinden. Bloß gut wir konnten bald das Ziel sehen, denn erst ab einer Höhe von ca 1200m kann man den Doppelgipfel des Massanella
auf der Wanderung überhaupt sehen. Aber irgendwie hatten wir es dann doch
geschafft. Wir waren auf 1365m Höhe und dem Gipfel angekommen. Es war halb
drei, die angegebene Aufstiegszeit um eine Stunde überzogen.. Nur kurz weilten
wir im stürmischen Wind oben, Zeit für ein Gipfelfoto war allemal und ein
Rundumblick eröffnete die Weite der Insel.
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es wird glatt |
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MiSpi kann noch lachen |
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fast über den Wolken |
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bizarr |
Bissel bange war uns vor dem Abstieg, schon nach drei vier Steinen war
klar, das wird hart. Hochkonzentriert, aber dank der wegweisenden Steinmännlein
immer in der Spur bleibend, ging es einen teils anderen Weg wieder hinab. Wir
wollten noch zur Font de s’Avenc. Der Weg war noch steiler und über spitze
Zacken zu bewältigen, aber es war windstill und die Eispanzer wurden weniger.
Somit entspannten sich auch unserer Gesichter, auch wenn es hieß weiter
konzentriert zu laufen. An der Quelle
selbst waren wir doch recht überrascht. Es ging richtig in den Berg hinein.
Einige Stufen hinab und um die Ecke und schon sah man im Licht der Stirnlampe
die Quelle samt Wasserbecken.
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was sucht er da? |
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na es wird entspannter |
Eine kurze
Rast und es ging weiter bergab. Von der Quelle bis zum Auto brauchten wir noch
einmal eine reichliche Stunde. Erst 17:30
Uhr waren wir zurück, aber wie immer bei solchen Touren ist der Weg das
Ziel. Mir brannten die Füße und die Knie taten weh, der Rücken zwackte, aber die
Seele war und ist sehr zufrieden mit diesem Gipfelsieg. Man kann viel mehr als man sich
zutraut.