Nach einer Nacht in der Sennhütte ein wenig außerhalb stand
der Samstag ganz im Zeichen der Kultur. Frühstücken und los zum Kyffhäuser.
Klar war's kalt und morgens noch ein wenig glatt, aber die Sonne schien und es
war trocken. Fast Punkt 10 Uhr waren wir die ersten auf dem Parkplatz und am
Ticketschalter. Mit Kurgastkarte gab's sogar ermäßigten Eintritt. Es war
herrlich hier noch ungestört zu sein. Ich stand staunend vor dem Denkmal, Auge in
Auge mit Barbarossa hoch über mir Wilhelm I.
Aug' in Aug' mit Barbarossa |
wacht er auf? |
Gesamtwerk |
Faszinierend wie die das damals
hinbekommen haben und wie unterschiedlich beide Könige dargestellt sind. Grob
vor Ort in Sandstein gehauen in einem stilisierten Steinbruch sitzt Barbarossa
da und Wilhelm thront auf seinem Pferd in Kupfer getrieben. So fein gearbeitet,
dass sogar Adern und Muskeln zu erkennen sind. Klar dass wir auch ins Innere
gingen. Ein Abriss der Entstehung ist dort zu sehen, weit über 200 Stufen
führen nach oben. Leider war es diesig und so konnte man nicht sehr weit
blicken. Aber den gesamten Umfang der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen konnte
man schon erfassen. Im Anschluss machten wir uns über den tiefsten Burgbrunnen
schlau …ja auch Königstein ist nicht so tief wie Kyffhausen. Ganze 176m wurden
ins Gestein abgeteuft - gut restauriert und erhalten.
ich war auch mit |
176 m tief |
Blick zur Oberburg mit Barbarossaturm |
Blick zur Unterburg |
Ein Rundgang
durch die Reste der Oberburg folgte nach einem Aufwärmen mittels Kaffee und
auch die Unterburg wurde noch besichtigt. Schnell – zu schnell – verging die
Zeit und wir brachen auf Richtung Kureinrichtung.
Ruine der Kapelle |
ein Blick zurück |
nicht reinfallen |
Dort holten wir Mispis Bruder
ab und fuhren gemeinsam zur Barbarossahöhle.
Die wollte ich unbedingt sehen. Mittels Punktlandung waren wir genau zur vollen
Stunde da und konnten ohne Warterei an der Führung teilnehmen. Erstmal 170m
einem Stollen folgen und was sich dann vor uns auftat war für mich neu und
faszinierend. Tropfsteinhöhlen kennt man ja nun einige, aber in einer Anhydrithöhle
war ich noch nie. Die Führung war super informativ nur leider furchtbar in der
Stimmlage und Intonation. Nichtsdestotrotz
konnten wir unserer Blicke schweifen lassen, Lappen aus Gips kamen aus
der Decke, verschnörkelte Linien ins Gestein gezeichnet, glasklare Seen mit
irren Spiegelungen die optische Täuschungen vom feinsten boten. Ein wenig kam
ich mir vor wie in Herr der Ringe.
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Gipsgebilde an der Decke |
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See? Fluss? oder Täuschung? |
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aufmerksamer Zuhörer |
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Spiegelung im Wasser |
Durch die Erläuterungen konnten wir
unterschiedliche Steine die aus Gips bestehen erkennen und später auch draußen
vorfinden. Auch die Barbarossasage kam nicht zu kurz, nur wecken konnten wir
ihn auch nicht. Mir hat es sehr dort gefallen. Den Abschluss bildete die
unendliche Finsternis, als die Führerin alle Lichter löschte und sogar die
ausländischen Besucher verstanden hatten dass die Handys mal bitte ausgehen
sollen. So dunkel ist es halt nur in Höhlen. Wir liefen dann noch ein wenig draußen rum und
fanden schließlich auch Stücke von Marienglas – auch eine Form von Gips. Wie
kleine Kinder am Strand liefen wir sammelnd und staunend bergauf und bergab.
Damit hatten wir uns dann die Thüringer Bratwurst und eine Soljanka auch echt
verdient. Schön war der Kurzausflug, denn das war‘s schon. Sonntag ging es
wieder heim.