Beim zeitigen Aufstehen schien die Sonne, es war noch kühl
aber wenig windig. Eine längere Wanderung zum höchsten Berg des Fichtelgebirges
sollte es sein, nach dem Frühstück in einer Bäckerei Bischofsgrüns. Der Schneeberg
ist weithin zu sehen, steht doch oben eine nicht mehr genutzte Abhörstation. Zunächst
ging es lange eine breite Forststraße gemächlich bergan bis zum Haberstein.
Dies ist die größte Blockhalde oder Felsenmeer im Fichtelgebirge. Ein kleiner
Pfad führt daran entlang, denn betreten sollte man es aus Naturschutzgründen
nicht. Man kann rüber zum Ochsenkopf gucken und recht weit ins Land. Nun war es
nicht mehr weit zum 1000m Stein.
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1000 m über Null |
Daten sammeln für einen Multi – denn auch das
Cachen sollte nicht zu kurz kommen – und dann mal wieder die Abkürzung nach
oben. Jetzt wurde der Weg schön. Verschlungen und Haken schlagend geht er ganz
schmal durch Heidelbeerkraut über Wurzeln und Steine nach oben auf das Plateau
des Schneeberges. Dort wird alles von der alten Abhöranlage und den Gebäuden
überragt. Selbst das hübsche Backöfele mit Aussichtsplattform wirkt dadurch
unscheinbar. Endlich hatten wir aber mal Sicht ins Land, da immernoch die Sonne
schien. Mit Bier und Frühstückszwieback ließen wir es uns gut gehen.
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das Backöfele |
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Aufstieg nach oben |
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Pause |
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Blick zum Ochsenkopf |
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Überreste des Blockmeeres auf dem Schneeberg |
Nun führte
ein sehr schöner Wanderweg weiter. Große Trittsteine forderten uns heraus, doch
mal nur über Steine zu gehen ohne den Boden zu berühren. Gelang uns ganz gut
und ratzfatz waren wir am dritthöchsten Berg angelangt – dem Nusshardt. Für
mich persönlich der schönste der drei Berge, der etwas an die heimische
sächsische Schweiz erinnert. Sind doch hier die Felsen rundgelutscht, es gibt
Strudeltöpfe, welche hier Druidenschüsseln heißen und sogar Haken im Fels. Klar
das Axel da erstmal genau gucken musste und auch überall rum schlich. Ich
bestieg die Aussicht und sah hinüber zum Ochsenkopf und dem Schneeberg.
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wie komme ich da hoch? |
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Gipfelkreuz auf dem höchsten Felsen des Nushardt |
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oben |
Wolken
zogen langsam auf und es wurde deutlich windiger. Hurtig ging es nun Richtung
Seehaus am Seehügel, immerhin noch 922m über Null und der dritte Berg heute.
Brotzeit war angesagt. Sehr leckeres Bier, eine Linsensuppe und Ofenkartoffeln.
Satt waren wir nicht also noch schnell ein Brotzeitbrettel bestellt. Oberlecker,
vor allem das Griebenschmalz und die warmen Brezen dazu. So lässt es sich
leben. Gut gestärkt machten wir uns an den Abstieg und kamen pünktlich mit dem
angesagten Regen am Auto an. Immerhin sind wir sechs Stunden trockenen Fußes
unterwegs gewesen.
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lecker |
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am Seehaus auf dem Seehügel |
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steinig aber fein |
Den späten Nachmittag verbrachten wir mit Autotourismus zu
zwei weiteren Triangulationspunkten erster Ordnung. Ein kurzer Stopp auf dem
Döbraberg. Neben dem Aussichtsturm ist dort noch der Triangulationspunkt ohne
Säule vorhanden. Ein Erinnerungsfoto und nichts wie weg hier. Kalt pfiff es um
die Ecken. Kurz vorm dunkel werden kamen wir dann in Stelzen an. Auch hier nur
ein Punkt am originalen Platz neu vermarkt. Aber dafür war der Platz rundrum
sehr schön und kurzerhand zum Schlafplatz auserkoren. Ein eingemauerter Stumpf
des Stelzenbaumes umrahmt von einer Freifläche für Veranstaltungen und mit
reichlich Bänken sowie einer leeren Telefonzelle. Wir krochen in die
Schlafsäcke und ließen uns einen Wein schmecken bevor wir die Augen zu machten.
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Vermessungspunkt im Vordergrund |
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Stelezenbaumstumpf |
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