Ein paar gemeinsame freie Tage wollten genutzt werden und so
ging es kurz entschlossen ins Fichtelgebirge. In Bischofsgrün angekommen gingen
wir noch schnell einkaufen und labten uns an Brötchen und Bier. Nun aber los,
damit wir noch den Tag ausnutzen. Gleich von Bischofsgrün aus liefen wir los.
Zunächst ging es noch im Ort die Straße hinauf bis zu einem großen
Wanderparkplatz. Dort zweigen viele Wege ab und zu meinem Leidwesen wählte Axel
den steilen steinigen Anstieg, der auch noch als anstrengend ausgeschrieben
war. Dafür waren es nur 1,7 Kilometer bis zum Gipfel. Er stapfte vorneweg,
während ich gemächlich dahin schlich. Der Weg war sehr schön und eigentlich
auch gut zu laufen. Mittendrin war eine Wellnessliege aufgebaut, so dass ich
erstmal die Beine hochlegen konnte.
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Entspannung gehört auch dazu |
Es lugte immer mal die Sonne durch den
Fichtenwald und leider fielen auch ein paar Tropfen. Als wir oben waren kamen
Wind und graue Wolken dazu. Menno warum ist immer schlechte Sicht wenn ich an
einem Triangulationspunkt bin? Das war nämlich das eigentliche Thema des
Urlaubs. Wir besuchen Triangulationspunkte erster Ordnung der sächsischen und europäischen
Gradvermessung. Der Ochsenkopf ist zwar nur der zweithöchste Berg des
Fichtelgebirges, aber dafür markanter. Die Säule wurde von uns schnell
entdeckt. Sie steht gleich neben dem Asenturm und hat noch vier Ebenen. Ganz
erstaunlich ist auch das Felsenmeer auf dem Gipfel. Riesige Granitblöcke liegen
dort wie hingeschüttet, aber nein es war die Natur vor Millionen von Jahren.
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Das Wahrzeichen - der Ochsenkopf |
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der sächsische Pfeiler samt Winnie |
Unsere Wanderung ging nun weiter über ein malerisches Fleckchen Erde – die Weißmainquelle.
Ein kurzer Abstecher vom Weg, immer alles idiotensicher beschildert, führt zu
einem wildromantischen Picknickplatz. Mittig darin die umbaute Quelle, bei der
man das Wappen der Zollern und eine Jahreszahl entdecken kann. Nur Wasser war
kaum vorhanden. Zeit für ein Radler und die Stille genießen. Auf dem weiteren
Weg kamen wir an einigen Quellen und Brünnlein vorbei bis zur Schanze am
Ochsenkopf.
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wildromantisch....die Umgebung |
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Mauerwerk um die Quelle |
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einer von vielen unterwegs |
Mein absolutes Hochlicht folgte aber noch. Eine Kneippanlage.
Mitten am Weg ein Kneippbecken für die Beine und eins für die Arme samt
Anleitung wie es richtig gemacht wird. Da gab es kein Halten mehr. Schuhe,
Strümpfe und Hosen aus und rein, staksen wie ein Storch. Aua das tut ja weh
nach ca 10 Sekunden. Ausreden gibt es nicht also Runden laufen und dann raus
rennen. Herrliche Welt ich war erfrischt – mittlerweile war wieder Sonne da und
kein Wind im Wald – und gesund soll es ja auch sein. Axel konnte über so viel
Enthusiasmus nur den Kopf schütteln und milde lächeln. Wasser ist nun mal nicht
sein Element.
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kalt aber viehisch gesund :-) |
Die letzten paar Meter waren wir auf der Suche nach einer
Wirtschaft, denn wir verspürten nach reichlich 12 Kilometern dann doch Hunger.
Gefunden haben wir sie erst in Bischofsgrün. Da reihten sich selbige aneinander
und wir nahmen die Letzte. Beste Preise und urgemütlich. Wir konnten sogar hören
wie das Schnitzel geklopft wurde. Leider hat mir das Bier überhaupt nicht
geschmeckt, so blieb es bei Einem und dem Essen, ehe wir auf den Berg hoch
fuhren zur Übernachtungsstelle.
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Schlafplatz hinter einem verlassenen Hotel |
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Blick zum Schneeberg |