Kurz vor der Wintersonnenwende erreichte uns ein toller
Wandervorschlag, schlecht zitiert aber toll formuliert und ausgearbeitet. Dem
Ruf folgten einige und so traf man sich aus allen Richtungen kommend am
Parkplatz unterhalb der Kleinen Liebe. Kein Regen, nur Wind sollten uns den
ganzen Tag begleiten. Schnurstracks liefen wir nach Ostrau um hinab ins
Kirnitzschtal zu steigen. Na bravo, da waren wir endlich alle unten und nun?
Klar doch wir mussten wieder hoch. Der Tourenführer wollte uns den
Schillerblick zeigen. Ganz schöner Anstieg da hoch, so zogen wir uns etwas
auseinander und wurden für die Strapazen und die vielen Stufen belohnt. Es
begrüßte uns ein Schillerdenkmal und ein kleiner aber sehr feiner Blick auf die
Schrammsteine. So unvermittelt und so schön und überraschend. Keiner von uns
kannte diesen Blick. Kurz verweilten wir, weil die Geocacher unter uns die Dose
suchen mussten und auch die Handy zur Fotodokumentation gezückt wurden.
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Schillerdenkmal |
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majestätisch |
Doch
bald ging es weiter zur nächsten unbekannten Stelle. Ein kurzer Disput um die
Wegführung wurde zu Gunsten des Tourenführers entschieden und so wanderten wir
weiter. Auf breitem Weg leicht bergab und doch irgendwie am Hang auf dem Neuweg
lang gelangten wir zur Schlossruine von Bad Schandau. Auch hier war der Preis
vor dem Vergnügen Schweiß und Atemnot beim Aufstieg. Doch was bot sich uns da?
Rapunzels Turm? Ein verwunschenes Schloss? Oft hörte man den Satz, hier war ich
noch nie. Kein Wunder, ist ja „nur“ eine Ruine und kein Gipfel. Auch wenn es
eine künstliche Ruine ist, so steht sie doch schon seit 1883. Leider ist der
Blick total verwachsen und Kettensägen hatten wir keine mit. Trotzdem stürmten
wir den Turm und konnten selbst die Hunde überreden mit hoch zu kommen. Ein
herrliches Fleckchen Erde.
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Pech gehabt, kein Rapunzel da |
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tapfere Hunde |
Bis auf die Cacher zogen alle weiter und diesmal
dauerte der Fund etwas. Wir wanderten weiter in Richtung Altendorf und
schlossen auch wieder zur warteten Berglusttruppe auf. Wir querten mit dem
Panoramaweg das wildromantische Goldgründel, nur Gold schürften wir nicht. Eine
wunderbare Strecke mit klarer Sicht ließ uns dann fast den heftigen Wind
vergessen. Stehen bleiben und über Felsen philosophieren, feststellen wie sehr
der Falkenstein hier verschluckt wird und in alten Heldentaten schwelgen. Bald trieb
es uns weiter zum Adamsberg. Wir hatten nämlich Durst. Oben angekommen wurde
sofort der Glühweinkocher in Betrieb genommen, Brötchen verspeist, Bier
geöffnet und die Keksdose geplündert. So ließ es sich eine ganze Weile
aushalten - lachend und schwatzend, essend und trinkend.
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rangezoomter Ausblich |
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Fachsimpeln |
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Wildromantisch |
Zurück ging es nach
Altendorf und über die wilde Dorfbachklamm steil hinunter ins Kirnitzschtal auf
den Flößersteig. Diesem folgten wir bis zur Ostrauer Mühle. Doch was war das?
Geschlossen, Betriebsruhe! Da war guter Rat teuer. Es war noch zeitig am Nachmittag
und da wir uns nicht einigen konnten trennte sich die Truppe hier. Ein Teil
wanderte über die Hohe Liebe zur Kleinen Liebe und wir folgten der Kirnitzschtalstraße
zum Forsthaus. Es dauerte nicht lange und Freddy hatte Sichtkontakt…halb zog es
ihn halb sank er hin. Und so ging es uns allen. Es gab sogar einen Tisch für
uns alle. Die freundliche tschechische Bedienung brachte auch zügig das Bier. So
ließen wir es uns gut gehen, bis es Zeit wurde auf die Kleine Liebe zurück zu
kehren. Dort verbrachten wir den Abend am alljährlichen Wintersonnenwendfeuer.
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Diskussion an der geschlossenen Ostrauer Mühle |